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Das Senftenschlössle

 

Baugeschichtlich stellt das Senftenschlössle ein sehr wichtiges und frühes Übergangsbeispiel von der mittelalterlichen alemannischen Fachwerkkonstruktion (mit Verblattungen)zur neuzeitlichen fränkischen Fachwerkbauweise (mit Verzapfungen) dar.

Sowohl die auffällige Dreigeschossigkeit als auch das repräsentative Fachwerkgeschoss, beherrscht von der Verstrebungsfigur „Wilder Mann“, weisen die Besonderheit des Gebäudes aus.

Das unversehrt gebliebene Konstruktionsgerüst weist eine beeindruckende Wandgliederung durch die steilen, wandhohen gekreuzten Streben auf. Diese werden von relativ eng stehenden Ständern auf den Trauf- und Giebelseiten begleitet. Für diese sehr kräftig wirkende Variante des „Wilden Mannes“ gibt es nur noch wenige Vergleichsbauten. Das Rathaus in Michelbach im Odenwald von 1484 ist eines davon.

Das Haus besitzt ein Krüppelwalmdach mit liegendem Dachstuhl komplett aus Eichenbalken, für den die dendrochronologische Untersuchung die Jahreszahl 1516 ergab.

Im Innenbereich des Gebäudes beeindrucken vor allem die noch vollständig erhaltenen Bohlenbalkendecken. Bei der Renovierung konnte in einem Raum,die wohl ursprünglich alle herrschaftlichen Räume ausschmückende, figürliche Renaissancemalerei im Gefachebereich entdeckt und sichtbar erhalten werden.Bauzeitliche Malereien sind zudem auch im Flur erhalten. In vielen Räumen finden sich die originären Farbfassungen mit Bandelierung der Fachwerkwände und die alten,bauzeitlichen Dielenböden.

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